Heilkräuter - Arzneimitteltherapie


Arzneimitteltherapie: Westliche Kräuter und chinesische Medizin nach Jeremy Ross

 

 

Mit dem Aufkommen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in der westlichen Welt haben Mediziner auch wieder begonnen, regional verfügbare Kräuter neu zu beforschen und einzusetzen. Einer, der als Wegbereiter für die Verbindung von westlicher und chinesischer Kräutermedizin gilt, ist der Brite Jeremy Ross (Biologe mit Schwerpunkt Botanik, TCM-Therapeut, ein bekannter Vertreter und TCM-Buchautor).

  

Er hat unzählige Bücher aus der antiken griechischen, der fernöstlichen, der britischen, amerikanischen sowie der europäischen Kräuterkunde studiert und jahrzehntelang eigene Erfahrungen in der Behandlung von kranken Menschen gesammelt. Sein Ziel war und ist die Integration von westlichen Kräutern in die chinesische Medizin.

 

Die TCM bietet eine exakte Klassifikation der chinesischen Arzneimittel nach Temperatur, Geschmack, Organ- und Funktionskreisbezug, Funktion, Dosierung und Kontraindikation. Auf diese Weise kann man Diagnose und Arzneimittel exakt auf einander abstimmen – ein Schlüssel-Schloss-Prinzip. Dieses Prinzip hat er für unsere westlichen Heilkräuter übernommen.

 

Warum westliche Kräuter?

Die insgesamt 120 Westlichen Kräuter sind eine Fundgrube der effektiven traditionellen Medizin und die gesammelte und verfeinerte Erfahrungen von Praktikern von über 2.500 Jahren.

 

Zwei große Vorteile westlicher Kräuter für die Menschen in der westlichen Welt sind: 

1. Verfügbarkeit

Da sie hier im Westen wachsen, sind sie leicht verfügbar. Dies bedeutet, dass die Pflanzen aus erster Hand untersucht werden: die Art, wie sie wachsen, ihrem bevorzugten Lebensraum und die Wirkung des Klimas auf ihre therapeutische Wirksamkeit. Alle können durch den Wechsel der Jahreszeiten beobachtet werden, oft in der freien Wildbahn und in unmittelbarer Nähe.

 

2. Sicherheit

Westliche Kräuter sind oft sicherer. Sie werden sorgfältig geprüft und zertifiziert sowohl im Anbau und bei der Ernte, als auch bei der Verarbeitung. 

 

 

Kräutertinkturen nach J. Ross

In meiner Praxis verwende ich überwiegend Tinkturen, aber auch Kräutermischungen, die als Dekokt zubereitet werden.

Tinkturen sind alkoholische Auszüge aus getrockneten Pflanzen, bzw. Pflanzenteilen wie Samen, Wurzeln, Blättern, Blüten und Früchten. 

Die Pflanzenteile werden einige Wochen in Alkohol mit unterschiedlicher Konzentration in dunklen Gefäßen aufbewahrt, danach abgepresst, filtriert und abgefüllt.

 

Die so gewonnenen Kräuterauszüge können dann nach Bedarf miteinander gemischt werden. Die Kräuterkombinationen werden in einer ausgewogenen Rezeptur erstellt, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen, ergänzen oder auch ausgleichen.